Die Jagd im Sommer ist geprägt von Rücksicht: Während Rehwild seine Kitze führt, Frischlinge den Rotten folgen und Vogelarten brüten, wird deutlich, dass der Jäger nicht nur Nutzer, sondern auch Schützer des Wildes ist. Jagdethik heißt, im Einklang mit der Natur zu handeln – besonders in den sensiblen Monaten des Jahres.
In diesem Beitrag beleuchten wir:
- die ethischen Leitlinien der Jagd im Sommer,
- wie Schutzmaßnahmen konkret umgesetzt werden,
- welche Haltung moderne Jäger:innen einnehmen sollten,
- und wie der Hubertus-Schutzbrief der ARGE BW als Teil verantwortungsvoller Jagdausübung unterstützend wirkt.
1 | Was ist Jagdethik überhaupt?
Jagdethik umfasst die moralischen und gesellschaftlichen Grundlagen der Jagd. Sie gibt Antworten auf Fragen wie:
- Wann darf ich jagen – und wann nicht?
- Wie viel Eingriff ist sinnvoll und nötig?
- Was bedeutet Respekt gegenüber Wild und Natur?
Kernprinzipien:
- Waidgerechtigkeit: Der respektvolle, tierschutzgerechte Umgang mit dem Wild
- Verantwortung: Für Natur, Gesellschaft und eigene Handlungen
- Zurückhaltung: Nicht jeder Schuss ist ein guter Schuss
„Jagdethik zeigt sich nicht im Moment des Schusses, sondern in allem davor und danach.“
2 | Sommer – eine sensible Zeit für Wildtiere
2.1 Rehwild
Rickensind jetzt mit der Aufzucht ihrer Kitze beschäftigt. Die Kitze liegen oft gut getarnt im hohen Gras – völlig regungslos, selbst bei Gefahr. Ein versehentlicher Kontakt kann zum Verstoß führen.
2.2 Schwarzwild
Frischlingsrotten sind jetzt mobil. Die Führungsrolle der Bache ist entscheidend – wird sie erlegt oder verletzt, droht Orientierungslosigkeit.
2.3 Bodenbrüter & Niederwild
Fasan, Rebhuhn oder Kiebitz brüten in Wiesen oder Brachflächen – und sind durch Mahd oder intensive Reviernutzung stark gefährdet.
3 | Ethik im Handeln – konkrete Schutzmaßnahmen
3.1 Technische Hilfe
- Drohnen mit Wärmebild zum Auffinden von Kitzen vor der Mahd
- Wildretter, Scheuchen & Flatterbänder an Wiesenrändern
- Revierkarten mit Ruhezonen zur zeitweisen Sperrung sensibler Areale
3.2 Verhalten im Revier
- Verzicht auf Jagdmaßnahmen in Wildruhezonen
- Vermeidung lauter Revierarbeiten während Brutzeit
- Anpassung der Jagdzeiten – etwa späte Abendansitze, um Hitzebelastung zu vermeiden
3.3 Aufklärung & Dialog
- Information von Spaziergängern über Anleinpflicht
- Zusammenarbeit mit Landwirten & Naturschutzbehörden
- Einbindung von Schulen & Öffentlichkeit in Bildungsmaßnahmen
4 | Verantwortung kennt kein Jagdverbot
Auch in Zeiten, in denen weniger gejagt wird, gilt: Verantwortung ruht nicht. Wer Reviere betreut, trägt nicht nur Waffen, sondern auch Pflichten – rechtlich, ethisch und sozial.
Ein Beispiel: Wer eine Mahd organisiert oder als Revierinhaber zulässt, trägt Mitverantwortung für Wildtierschutz. Kommt es zu Tierschutzverstößen, können rechtliche und finanzielle Folgen drohen – selbst ohne Absicht.
5 | Der Hubertus-Schutzbrief – Rückhalt für verantwortungsbewusste Jäger
Wer jagdethisch handelt, braucht nicht nur Überzeugung, sondern auch Absicherung. Denn Fehler, Missverständnisse oder Unfälle lassen sich trotz bester Absichten nie vollständig ausschließen.
Der Hubertus-Schutzbrief der Arbeitsgemeinschaft BW bietet genau diesen Rückhalt:
Enthaltene Leistungen:
Baustein | Inhalt |
---|---|
Haftpflichtversicherung | Schäden an Personen, Tieren oder Sachen (bis 20 Mio. €), auch durch Jagdhunde oder Revierhelfer |
Unfallversicherung | Schutz bei Verletzungen im Revier, auch bei Schutzmaßnahmen wie Drohneneinsatz oder Mahd |
Rechtsschutzversicherung | Unterstützung bei rechtlichen Auseinandersetzungen (z. B. Wildunfall, Mahd-Verantwortung, Tierfund) |
Privathaftpflicht | Ergänzender Schutz im Alltag – etwa bei Gesprächen mit Spaziergängern oder Helfereinsätzen |
Ethik schützt das Wild – der Schutzbrief den Jäger.
🔗 ➡ Zum Hubertus-Schutzbrief der ARGE BW
6 | FAQ zur Jagdethik im Sommer
Darf ich im Sommer jagen?
Ja – aber nur auf bestimmte Wildarten (z. B. Schmalrehe, Schwarzwild). Dabei sind Rücksichtnahme und waidgerechtes Verhalten besonders gefragt.
Was ist, wenn ich beim Mähen ein Kitz verletze?
Das kann ein Tierschutzverstoß sein. Deshalb: Vorher absichern, mit Drohne oder Wildretter prüfen.
Wie beweise ich meine Rücksichtnahme im Revier?
Dokumentation hilft: Revierpläne, Fotos von Ruhezonen, Teilnahme an Schutzprojekten.
Bin ich haftbar, wenn bei einer Reviermaßnahme ein Tier zu Schaden kommt?
Im Zweifel ja – zumindest als Mitverantwortlicher. Der Schutzbrief bietet hier rechtlichen Rückhalt.
7 | Fazit: Jagd mit Haltung
Im Sommer zeigt sich, wie ernst ein Jäger seine Verantwortung nimmt. Jagdethik ist kein Lippenbekenntnis, sondern gelebte Rücksicht – auf das Wild, den Lebensraum und das Vertrauen der Gesellschaft.
Mit dem Hubertus-Schutzbrief der ARGE BW haben verantwortungsbewusste Jäger nicht nur die richtige Haltung, sondern auch den passenden Schutz im Gepäck.
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